m September steht die Fruchtreife im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Spätblühende Stauden, vor allem Astern, ergänzen das Bild, begleiten das große Finale farbiger Früchte. Diese erfreuen nicht nur das Auge, sondern auch den Gaumen. Pflaumen, Äpfel, Birnen und zuletzt Quitten können ab jetzt geerntet und für den Winter konserviert werden. Auch viele Wildfrüchte finden als Solisten oder in Kombination mit Kulturobst Verwendung: z.B. Eberesche, Hagebutten, Kornelkirschen, Weißdornbeeren, Sanddorn, Berberitze und Schlehen.
„Geduld ist ein Baum, dessen Wurzel bitter ist, die Früchte aber sehr süß.“ (persisches Sprichwort)
Rot leuchten Pfirsiche nun an dünnen Zweigen und locken die erntende Hand. Außer den gelbfleischigen Sorten, die wir vor allem in Geschäften zu kaufen bekommen, gibt es auch weißfleischige, samenfeste Varianten, d.h. sie lassen sich aus einem Kern ziehen und gedeihen auch in unserem eher rauen Klima. Eine sehr schöne Sorte ist der Rote Weinbergpfirsich mit dunkelrotem Fruchtfleisch. Er ist besonders trügerisch, denn lange hängt er hart im Baum bis er eines Tages plötzlich reif ist.
Kurz ist die Zeitspanne, in der die saftigen Pfirsiche geerntet werden sollten, denn kaum weich geworden, fallen sie vom Baum und faulen rasch. Wer sie nicht alle hungrigen Tieren überlassen möchte, sollte zum passenden Zeitpunkt zugreifen. Aus dem Baum gezupft oder vom Boden aufgelesen tragen wir die Frucht des Jahres heim.
Am besten schmeckt die eigene Ernte zur Stärkung direkt von der Hand in den Mund. Mensch und Tier genießen zufrieden die Süße des Sommers und vielleicht erwächst aus einem achtlos weggeworfenen Kern die Ernte kommender Jahre.
Weil wir nicht alle auf einmal aufessen können und lange, karge Monate vor uns liegen, ist es alter Brauch, den Großteil der Früchte haltbar zu machen. Manche lassen sich trocknen, z.B. Beeren oder auch Apfelringe. Vieles können wir einkochen. Bei der Kombination von Früchten, Kräutern und Aromen können wir unserer Fantasie freien Lauf lassen. Nicht jedes Experiment gelingt, aber auch die Geschmäcker sind verschieden.
Während ich gerne die Süße von Birnen mit der herben Frische von Ebereschen kombiniere, mag ich Pirsich am liebsten pur. Er vereint in sich selbst schon diese belebende Balance an Süße, Säure und einer ganz leichten bitteren Note. Es ist vollbracht: Die Ernte ist rechtzeitig eingebracht. Nun steht sie im Regal und erfüllt die Herzen mit Zuversicht und Vorfreude.