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Der Garten im Mai: Partners in Bloom

Der Garten im Mai: Partners in Bloom

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m Mai beginnt die hohe Zeit der Stauden. Die Gehölzblüte tritt in den Hintergrund, fungiert nunmehr hauptsächlich als Ergänzung der Staudenblüte, die durch ihre Vielfalt an Formen und Farben den Sträuchern den Rang abgelaufen hat. Einzelne Blütensträucher werden ins Gesamtbild einer Staudenpflanzung integriert oder durch die krautigen Begleiter in ihrer Wirkung verstärkt. Nun sind es seltener Einzelpflanzen, die im Focus stehen, sondern Kombinationen geeigneter Partner.

"Dein Garten wollt ich sein zuerst, und Ranken haben und Rabatten, und deine Schönheit überschatten…“ (R.M. Rilke)

Der Fantasie sind jetzt kaum noch Grenzen gesetzt, so groß ist das Angebot an krautigen Pflanzen aus aller Welt und deren Sorten. Begrenzung kann da zur Herausforderung werden, denn es fällt schwer aus soviel Schönheit das Passende zu wählen und Beetflächen so zu gestalten, dass sie nicht wahllos wirken, sondern einen inneren Plan durchschimmern lassen. Vor der Auswahl der Pflanzen muss die Idee stehen, die einzelnen Bereichen im Garten individuellen Charakter verleiht.

Für Staudenpflanzungen mit natürlichem, wiesenartigem Charme sind vor allem (heimische) Wildpflanzen geeignet. Diese lassen sich auch gut mit großblütigen Arten und Sorten oder Gehölzen vergesellschaften. Die Natur als Vorbild nehmend, kann man sie in Tuffs aus Einzelarten oder auch bunt gemischt anpflanzen. Mit der Zeit wird sich das Gesamtbild verändern, weil sich die Pflanzen durch Selbstvermehrung immer neu formieren. Der Charakter bleibt aber dennoch erhalten.

Frauenmantel und Storchschnabelarten sind perfekte Begleiter. Auch zu zweit ergeben sie ein schönes Bild: die kleinen Blütenbüschel winziger grünlich-gelber Sternchen bilden einen schönen Kontrast zu den blau-violetten Schalenblüten des Storchschnabels.

Das heimische Leimkraut hat im Staudenbeet eine ähnliche Wirkung wie Schleierkraut. Seine weißen Blütenblätter entspringen blassgemusterten Ballons, die auch nach der Blüte noch hübsch sind. Sie lassen sich gut als Füllpflanzen zwischen farbige Stauden einstreuen. Während die bunten Blüten der Anderen kommen und gehen, bleibt das Leimkraut als Gerüst erhalten.

Die Akelei ist ein gutes Beispiel für eine Pflanze, die sowohl mit Ihrer Blüte, als auch mit ihrem Fruchtstand wirkt. Die blauen Elfenhütchen tanzen als luftige Trabanten zwischen andern Pflanzen umher, weben sich in das Geflecht von Stengeln, Knospen und Blüten mit ein. Nach ihrem Verblühen übernehmen straffe Kronen ihren Platz. Diese öffnen sich, um den Samen in die Welt zu streuen und auch im kommenden Jahr zahlreich zu erscheinen. Insgesamt ist die Akelei eher kurzlebig, weshalb die Aussaat für ihren Erhalt im Garten sorgt. Wenn man sie lässt, taucht sie an unerwarteten Stellen auf und sorgt so immer wieder aufs Neue für überraschende Bilder.