ie Hauptblütezeit der Rosen dominiert unsere Garteneindrücke im Juni. Kaum eine andere Pflanzenart nimmt eine so exponierte Position im Gärtner*innenherz ein. Unzählige Sortenzüchtungen sprechen da Bände! Obwohl die Rose als Strauch nicht besonders attraktiv wirkt, so sind es die Blüten und vor allem ihr Duft, die diese Vorrangstellung rechtfertigen.
"Wer kann in Gegenwart einer Rose nicht mit edlen Gedanken gefüllt sein?“ (Bettina von Arnim)
Rosen gibt es in allen Größen: Von der niedrigen Bodendeckerrose, über Strauchrosen bis hin zu baumhohen Ramblerrosen. Das Farbspektrum der Blüten umfasst alle Nuancen des Regenbogens. Sie können ungefüllt sein, als flache Schale mit vielen Staubgefäßen oder gefüllt wie dicke, weiche Bälle. Bei Wildrosen kommt noch der Aspekt der Hagebutten im Herbst dazu. Für jede Gartensituation findet sich die passende Sorte. Da Rosen sehr tief wurzeln und ihr Laub ledrig ist, gehören sie zu den hitzeresistenten Pflanzen. Sie lieben die Sonne, halten Trockenheit gut aus, gedeihen aber auch im lichten Schatten anderer Gehölze.
Rosen sollten duften! Nicht jede Sorte erfüllt diese Prämisse. Die Apotheker-Rose (Rosa gallica `Officinalis´) allerdings betört mit sehr intensivem Duft. Aus ihr wird Rosenöl für die Herstellung von Parfüm gewonnen. Auch optisch macht sie viel her mit ihrem leuchtenden Magenta. Leider blüht sie nur einmal und ruht sich dann für den Rest des Jahres auf ihren wohlverdienten Lorbeeren aus.
Die `Ambridge Rose´ ist eine Sorte des englischen Rosenzüchters David Austin. Obwohl Viele glauben, dass es sich bei den Austin-Rosen um sogenannte Alte Sorten handelt, ist es vielmehr so, dass Austin in den 1960ern alte und neue Sorten so weiterentwickelte, dass sich die Vorteile beider vereinigten. Der Duft und die romantische Schönheit der alten Sorten wurde kombiniert mit der Blütendauer, Gesundheit und Farbigkeit neuer Sorten. Die Ambridge Rose z.B. blüht zweimal: Die Hauptblütezeit liegt im Juni und nach dem Rückschnitt der abgeblühten Triebe erscheinen ab September neue Blüten bis zum Frost.
Da bei der Züchtung gefüllter Rosen Staubgefäße in Blütenblätter verwandelt werden, sind ungefüllte oder halbgefüllte Blüten insektenfreundlicher. Auf dem vorangehenden Foto ist eine Biene an der Blüte von Rosa multiflora (Vielblütige Rose) zu sehen, einer aus Asien stammenden Wildrose, deren dichte Blütenbüschel zu kleinen roten Hagebutten werden.
Nicht weniger attraktiv wirkt die in Mittel- und Südeuropa heimische Rosa glauca (Hechtrose). Nach den leuchtend rosavioletten Blüten entwickeln sich Hagebutten, die nach und nach eine dunkelrote Färbung bekommen. Das bläuliche Laub der Hechtrose bildet einen perfekten Hintergrund für viele andere Pflanzen. Im Vergleich zu Hundsrose oder Weinrose bleibt sie kleiner und ist somit auch für Hausgärten gut geeignet.