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Unser Beitrag zur BUGA 23 in Mannheim

Unser Beitrag zur BUGA 23 in Mannheim

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andlust meets Happinez" - ein Garten für Bienenretter und Seelentröster, inspiriert vom Leben selbst.

Der Garten wird als Sinnbild für das Paradies verstanden. Und obwohl die Vorstellungen vom Paradies so unterschiedlich sind, wie die Menschen selbst, bleibt es doch immer in der Natur des Menschen verwurzelt und somit im wesentlichen natürlich.

Unser Schaugarten auf dem BUGA-Gelände erhebt den Anspruch, maximale Natürlichkeit auf kleinem Raum zu etablieren und erlebbar zu machen. Gleichzeitig erfüllt er den Wunsch nach Ordnung und Harmonie, denn die Natur gebiert aus dem Chaos immer wieder neue Ordnung. Ein wacher Geist findet diese Ordnung in allen Teilen der Natur. Wer unseren Garten betritt braucht nur diese Offenheit, um sich verzaubern zu lassen von der Schönheit des Lebens.

Mein planender Ordnungssinn erschafft mehrere Gartenteile, die jeweils einen thematischen Schwerpunkt haben: Das Zentrum soll Geborgenheit schenken. Wer eine positive Beziehung zur Mutter hat, darf ihn mütterlich nennen. Um das Gefühl der Umarmung zu verstärken, müssen wir uns zwei Stufen nach unten begeben. Ein luftiges Tuch bremst die Sonneneinstrahlung und verstärkt den Eindruck eines geschützten Raumes. In den Hochbeeten, die den runden Platz einrahmen, wachsen duftende Kräuter. Sie können für Tee oder Speisen genutzt werden. Der würzige Geruch der ätherischen Öle wirkt kühlend und entspannend. Auch Insekten finden hier Nahrung. Die Mauern selbst sind aus Bruchsteinen locker aufgeschichtet, in deren Zwischenräumen sich Pflanzen und Kleintiere ansiedeln können.

Der Nutzgartenaspekt findet sich in einem weiteren Gartenteil wieder, der von Obstgehölzen bestimmt wird. Da der Platz begrenzt ist, verwenden wir Spalier-Bäume, deren Astgerüst auch als Einfriedung wirkt. Walderbeeren, Minze und Giersch bilden einen nahrhaften Teppich unter Beerensträuchern. Im Frühling werden die Blüten von Insekten bestäubt und im Sommer können die Früchte von Menschen geerntet werden. Ein alter Sandsteintrog fängt Wasser auf, das von Tieren gebraucht wird. Es lohnt sich, zu beobachten, wieviele unterschiedliche Arten sich hier bedienen.

Im gegenüber liegenden Gartenteil führt ein Weg zwischen Kräutern und Wildstauden hindurch. Im Laufe der Jahre könnte sich hier ein üppiges Blütenmeer ausbreiten. Nach hinten zum Zaun hin stehen höhere, meist zweijährige Pflanzen, die sich selbst versamen dürfen und ihren Platz im Garten immer wieder neu erobern. So bleibt eine natürliche Dynamik und Spannung erhalten. Die Fruchtstände der Wildpflanzen besitzen einen hohen Zierwert, der besonders im Winter gut zu Geltung kommt, wenn sie wie ein Spitzensaum die sonst kahle Welt schmücken. Insekten dienen sie als Überwinterungsort und Vögeln als Nahrungsquelle. Auch Wildrosen passen in diesen Gartenbereich, denn sie sind sowohl ästhetisch als auch auf vielfältige Weise wichtig für Tiere und Menschen. Ihre gezüchteten Verwandten erfreuen vor allem das Auge und ergänzen den eher zarten Blütensaum mit barocker Üppigkeit.

Sowohl die kniehohe Bruchsteinmauer, als auch die Rasenfläche laden zum Verweilen ein. Der Geist muss zur Ruhe kommen, ankommen dürfen. Wer Ausdauer hat, wird immer mehr Eindrücke gewinnen und unterschiedliche Blickwinkel entdecken.